Archiv der Kategorie: Mieten

Andrej Holm im Gespräch (Teil 1): Was ist Gentrification?

Video von Leftvision
Lizenz: CC BY-NC-ND

Gentrification, oder eingedeutscht Gentrifizierung, ist seit einigen Jahren in aller Munde. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Was sind die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Aspekte, die mit diesem Begriff verbunden sind? Wie hat sich der Lebensraum Stadt in den letzten Jahrzehnten verändert? Was sind Strategien um der zunehmenden Verdrängung schwächerer Einkommensgruppen aus den Stadtzentren etwas entgegenzusetzen?

Wir haben zu diesen Themen den Stadtsoziologen Andrej Holm befragt. Er forscht an der Humboldt Universität Berlin über Stadterneuerung, Gentrifizierung und Wohnungspolitik im internationalen Vergleich. In unserer dreiteiligen Reihe spricht er über Gentrifizierung, Stadt und Kapital und die Recht-auf-Stadt-Bewegungen.

Der erste Teil widmet sich der Frage „Was ist Gentrification?“.

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Zwangsräumung in Spandau – im Namen der Ypslion Liegenschafts-Verwaltungs GmbH

Kommt am Montag den 15.7. nach Spandau! Keine Zwangsräumung still und leise!

Weitere Infos: http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/

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Still und leise ist nicht mehr – Kommt zu Toms Zwangsräumung!

Montag 15.7., 7:30 Uhr (pünktlich!), Pillnitzer Weg 15, Spandau

Hunderte Mietwohnungen im Block. Früher städtischer Wohnungsbau bei der Degewo, vor einigen Jahren verscherbelt, viele Eigentümerwechsel, jetzt ist die Ypslion Liegenschafts-Verwaltungs GmbH im Besitz. Mit den privaten Eigentümern kamen die Probleme. In den Häusern wurde nichts mehr gemacht, die Mieten dafür angezogen. Entmietet wird, wo es nur geht. Der Mieter_innenwechsel ist hoch, der Leerstand auch. Der Neuvermietungspreis hat jetzt 13€/qm warm erreicht. Für die Ypsilon heißt das Profit, für die Mieter_innen Stress und Verdrängung.

Tom wohnt seit 11 Jahren in Staaken und ist dort bei der Mieter_inneninitiative. Er engagiert sich gegen die Zustände, informiert seine Nachbarschaft und schreibt einen kleinen Artikel im Lokalblatt der Linken. Für die Ypsilon wird er so zum Problem. Es folgen acht fristlose Kündigungen, bis eine Räumungsklage erfolgreich durchgesetzt werden kann. Auch die Arbeit der Mieter_inneninitiative wird verhindert.

Drei Tage vor der Zwangsräumung gibt es von Tom und Bündnis nochmal den Versuch eines Gesprächs mit der Ypslion vor Ort. Die Tür bleibt zu, es wird mit der Polizei gedroht. Die Zwangsräumung am Montag soll durchgezogen werden. Tom wünscht sich, dass das nicht ohne Öffentlichkeit, Protest und Widerstand passiert. Er will ein Zeichen setzen gegen hohe Mieten und Verdrängung. Und er will natürlich sein Zuhause behalten. Für ihn bedeutet diese Zwangsräumung den Gang in die Obdachlosigkeit.

Kommt am Montag nach Spandau! Keine Zwangsräumung still und leise!

Anfahrt per ÖPNV:
Bus M49 oder X49 Richtung Staaken bis Haltestelle Reimerweg
ab U Theodor-Heuss-Platz (U2): ca. 25 Min.
ab S Messe Nord/ICC (Ring) : ca. 25 Min.
ab U Wilmersdorfer Str./Kantstr. (U7): ca. 35 Min

Weiter Infos am Wochenende über:
http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/
Facebook: Zwangsräumung Verhindern
Twitter: @WirKommenAlle

Bündnis Zwangsräumung Verhindern

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Betongold – Der Traum vom schönen Wohnen (Ausschnitt)

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Plakate zum Wahlk(r)ampf

Sie sind wieder da! Die allseits beliebten und begehrten Plakate für die Straßen eurer Nachbarschaft, die beliebtesten Immobilienprofiteurshäuser, die verhasstesten Parteizentralen und was es sonst noch zuzukleistern gibt.

Die Plakate gibt es exklusiv an ausgewählten Orten eures Vertrauens:

  • NewYorck im Bethanien, Mariannenplatz 2A
  • Schwarze Risse, Mehringhof, Gneisenausrtr. 2A
  • Zur schwankenden Weltkugel, Kastanienallee 85
  • Lunte, Weisestr. 53
  • Regenbogen-Cafe, Lausitzerstr. 22
  • BerlinerMietergemeinschaft, Sonnenallee 101

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Ein Wohnblock wehrt sich – In der Frankfurter Allee kämpfen alte und neue Mieter gemeinsam gegen Verdrängung

ND-20130628-Mieterfest-Frankfurter-AlleeArtikel von Peter Nowak, erschienen am 28. Juni 2013 im „Neuen Deutschland“

»Keine Profite mit der Miete«, heißt es auf dem groBen Transparent, das am Donnerstag in der Frankfurter Allee aufgehängt wurde. So lautete das Motto des ersten Alleefests mit Informations- und Kulturveranstaltungen. Dazu gehörten die Lesung aus Texten des Dramatikers Peter Hacks und die Vorführung des Films »Betongold« über Verdrängung in Mitte. Organisiert wurde das Fest von dem Mieterrat der Frankfurter Allee 15-21. Es ist Teil einer bundesweiten Aktionswoche, in der Mieterinitiativen aus elf Städten ihre Aktivitäten gegen Verdrängung bündeln wollen.

In den Aufgängen der Frankfurter Allee 15-21 ist diese Entwicklung seit mindestens zwei Jahren zu beobachten. Alle Wohnungen im Block sind in Eigentumswohnungen umgewandelt worden, knapp die Hälfte wurde bereits verkauft. Auf den Dächern werden Penthäuser gebaut. Dagegen werden notwendige Reparaturen ständig aufgeschoben, klagen die Bewohner. »Wir Mieter sind dem Lärm und Dreck konfrontiert, ohne dass in unseren Wohnungen etwas verbessert wird. Zugleich kommen nun die ersten Mieterhöhungen nach dem neuen Mietspiegel«, berichtet ein Mieter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Schließlich laufen mehrere Räumungsklagen gegen Mieter. Erste Urteile geben ihnen Recht. Doch die juristischen Auseinandersetzungen gehen weiter. Inzwischen haben Neueigentümer den Mietern wegen Eigenbedarfs gekündigt, obwohl das in den ersten sieben Jahren gar nicht möglich ist. Damit werden die Mieter aber verunsichert und so zum Auszug gedrängt.

Doch die meisten der verbliebenen Bewohner wollen sich wehren. Dazu gehört Erika Eberlein, die am Aufbau der Häuser in den 50er Jahren beteiligt war und seitdem dort wohnt. Aber auch jüngere Mieter, die erst in den letzten Jahren eingezogen sind, beteiligen sich am Protest. Im Mieterrat sind beide Gruppen vertreten. In den letzten Monaten hat die Initiative mehrere Veranstaltungen organisiert. an denen auch Bezirkspolitiker wie der Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz, teilgenommen haben.

»Wir sind uns einig, dass wir ohne öffentlichen Druck nichts gegen Eigentümer ausrichten können«, meinte ein Mieter gegenüber »nd«. Das Alleefest solle daher auch dazu dienen, andere Mieterinitiativen kennen zu lernen und sich zusammenzuschließen. Wie wichtig eine solche Kooperation ist, betont auch die Friedrichshainer Stadtteilinitiative »Keine Rendite mit der Miete«, die das Mieterfest unterstützt. »In Friedrichshain sind Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund von Vertreibung durch hohe Mieten bedroht. Es ist wichtig, dass sie sich gemeinsam wehren, Straßenfeste bieten genau sowie Kiezspaziergänge Möglichkeiten des Kennenlernens«, erklärte Erika Koch von der Initiative.

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[FFM] Fette Miete? Party! Aktion gegen Luxussanierung

Aktion der Initiative Gemeinsames Leben – IGL éclat am 29.06.2013 in Frankfurt am Main.

Presseerklärung

Artikel in der Frankfurter Rundschau

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[HH] Unsere Linie 111: Der ganze Mietenwahnsinn in nur einer Busfahrt

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Keine Profite mit der Miete“ fand am 22. Juni die erste Bustour mit der HVV-Linie 111 statt, die als „Hamburgs günstigste Stadtrundfahrt“ beworben wird. Mietenwahnsinn.de und Sunnyside-Tours haben das Angebot übernommen und machen im Schnitt alle 111 Sekunden auf die neuesten Highlights des hanseatischen Mietenwahnsinns aufmerksam. Eine Übersicht der Stationen für Interessierte gibt es hier als PDF.

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Empire St. Pauli – von Perlenketten und Platzverweisen

Ein Dokumentarfilm von Irene Bude und Olaf Sobczak, 2009, 85 Min.
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Presseerklärung von Kotti & Co zum Refugee-Camp am Oranienplatz

Als Nachbarn und AnwohnerInnen vom Kottbusser Tor erhalten wir seit über einem Jahr ein Protestcamp am „Kotti“ um gegen die Berliner Regierungspolitik von CDU und SPD zu protestieren, die uns aus Kreuzberg vertreibt. Kreuzberg ist unser zu Hause, wir haben es zu dem gemacht, was es ist – ein Bezirk, in dem Menschen willkommen geheißen werden, egal, wo sie herkommen. Wir alle wissen auch, dass das nirgendwo in diesem Land selbstverständlich ist und immer wieder die Form des Gemeinsamen neu ausgehandelt werden muss. Als die Refugees nach Berlin wanderten und ihren Protest gegen die Bedingungen, die ihnen die Bundesrepublik auferlegt, auf die Strasse trugen, haben wir das mit Begeisterung begrüßt und tun das noch heute.

Wir hatten von Anfang an solidarischen, unterstützenden und freundschaftlichen Kontakt zu dem Refugeecamp am Oranienplatz, und auch davor am Heinrichplatz. Wir unterstützen die Refugees in all ihren politischen Forderungen, geht es ihnen genauso wie uns letztendlich um ihr Recht, gleiche Rechte zu haben, wie diejenigen die länger hier sind oder mehr Geld haben.

Viele von uns waren am 17.6. auf dem Oranienplatz, nachdem es nach dem Messeranschlag auf einen Refugee zu einem eskalierenden Polizeieinsatz kam, welcher sich gegen die Refugees und deren Unterstützer_innen richtete, und mehrere Festnahmen zur Folge hatte. Wir konnten beobachten, dass die Polizei durch unprofessionelles Handeln die Situation eskalierte, anstatt besonnen die angespannte Lage zu beruhigen.

Während der schwerverletzte Mann noch immer im Krankenhaus behandelt wird, versuchen verschiedene politische Akteure, manche Nachbar_innen gegen die Refugees aufzuwiegeln. Wir beobachten, wie ein Konflikt entlang von Kategorien des Rassismus konstruiert wird, mit dem Ziel, den Refugees ihr politisches Anliegen abzusprechen und mit den üblichen rassistischen Zuschreibungen. Wir sehen, wer im Wahlkampf ein Interesse daran hat, die berechtigten Proteste gegen die repressive Asylpolitik der Bundesrepublik verhindern zu wollen.

Wir selbst kennen aus unserer Campgeschichte solche Versuche, insbesondere von bestimmten CDU-Bezirkspolitikern, uns in „Türken“ und „Deutsche“ einteilen, um dann die einen gegen die anderen aufzuhetzen zu wollen. Es ist ihnen nicht gelungen, unser Vertrauen ineinander anhand von so billigen rassistischen Strategien zu verkleinern, denn wir sehen, dass weder Ihnen noch ihrer Partei es tatsächlich darum geht, die Verdrängung der Armen zu verhindern, sondern vielmehr darum, gegen Bezirksbürgermeister Franz Schulz zu aufzuwiegeln, der beide Camps schützt.

Wir haben also Erfahrung damit, wie politische und soziale Forderungen von Protestbewegungen ignoriert werden und Rassismus gezielt eingesetzt wird, um Politik zu machen. Unsere Erfahrung ist aber auch, dass wir immer dann stark sind, wenn wir uns weigern, uns in Kategorien einteilen zu lassen und stattdessen darüber sprechen, was die konkreten Probleme sind.

Wir gehen nicht davon aus, dass es einfach ist, wenn viele Menschen mit sehr verschiedenen Weltanschauungen und Vorstellungen eines Miteinanders, mit verschiedenen Flucht-, Migrations-, und anderen Lebensgeschichten aufeinander treffen. Es muss immer ausgehandelt werden, was der gemeinsame Nenner ist. Wir wissen, dass das Refugee-Camp diese Aushandlungsprozesse täglich führt und viele Erfahrungen mitbringt, wie das gehen kann.

Wir wissen auch, dass viele Nachbarn schon sehr lange Zeit solidarisch mit den Refugees sind, anders, als das beispielsweise 1993 in Rostock-Lichtenhagen der Fall war. Denn in Kreuzberg wissen viele sehr sehr genau, was Rassismus bedeutet und versuchen jeden Tag, damit umzugehen, dass es ihn in dieser Gesellschaft gibt. Das dieses viel von uns fordert – immer wieder – ist uns dabei bewusst.

Als Zeichen der praktischen Solidarität haben wir ein Kottizelt auf dem Oranienplatz errichtet, in dem immer jemand von uns übernachtet, wir verbringen soviel Zeit wie möglich vor Ort und sind jederzeit ansprechbar für Unterstützung!

Wir unterstützen die Gespräche mit Bezirksbürgermeister Schulz und vertrauen auf Kreuzberg, das Konflikten nicht aus dem Weg geht, sondern sie auf Augenhöhe löst.

Wir grüßen den Verletzten und fordern eine sofortige, positive Bescheidung seines Asylantrags!

Kotti & Co | Die Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor am 25.6.2013

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