Archiv der Kategorie: Mieten

#Adventskalender – Türchen 18: Recht auf Stadt kennt keine Grenzen! Demo am 21.12. in Hamburg

Demonstration für die Rote Flora
Recht auf Stadt kennt keine Grenzen!

flora21.12.2013 14:00 Uhr
Achidi-John-Platz 1, Hamburg

Zugtreffpunkt für gemeinsame Anreise aus Berlin: 9:10 Uhr Hbf, Gleis 2
 

Mit einer bundesweiten und internationalen Demonstration will die Rote Flora am 21. Dezember gegen Räumungsandrohungen, für den Erhalt der Esso-Häuser und ein Bleiberecht für die Lampedusa-Flüchtlinge auf die Straße gehen. Wir wollen in einem eigenen bunten Block auf der Demo lautstark und entschlossen unserer Forderung nach einem vergesellschafteten öffentlichen Raum, der allen gehört, Nachdruck verleihen. Denn: Recht auf Stadt kennt keine Grenzen!

„Rights are not given, they’re taken!“

Das Recht auf Stadt ist nur dann etwas wert, wenn es für alle Menschen gilt. Recht auf Stadt bedeutet, dass alle Menschen ausnahmslos entscheiden können, wo und wie sie leben möchten – in welchem Viertel, welcher Stadt, in welchem Land und auf welchem Kontinent. Ob sie in Mietwohnungen leben, eine autonome Lebensform gewählt haben oder aus ihrer Heimat geflohen sind. Egal wie lange sie schon hier sind oder woher sie kommen. Dieses ‚Recht‘, wie wir es verstehen, kann nicht eingelöst werden, solange ‚illegale Einwanderung‘, ‚Duldung‘ oder der Ruf nach ‚Integration‘ existieren. Wir wollen niemanden in das bestehende System ‚integrieren‘, wir wollen auch keine Menschen an unserer Seite ‚(er)dulden‘; wir wollen sie in unserer Mitte willkommen heißen und mit ihnen auf Augenhöhe gemeinsam entscheiden, wie wir zusammen leben wollen. Dabei liegt die Stärke der Recht-auf-Stadt-Bewegung gerade darin, die unterschiedlichen Ausgangssituationen der Menschen anzuerkennen, sich aber auf das Gemeinsame zu konzentrieren.

Freedom of movement, Freedom to stay!

Kein Tag vergeht, an dem nicht gegen die europäische Asylpolitik und für ein Bleiberecht der 300 Hamburger Lampedusa-Flüchtlinge gekämpft wird. Diese anhaltende Welle antirassistischer Proteste gegen die Politik des Hamburger Senats wäre ohne die beeindruckende Selbstorganisation der Geflüchteten so nicht möglich gewesen. Sie ist nicht einfach eine Reaktion auf die neuesten Berichte über Tote an den EU-Außengrenzen. Die Solidarität mit „Lampedusa in Hamburg“ speist sich aus der Idee von gleichen Rechten für alle Menschen, aber auch aus eigenen Erfahrungen vieler hier lebender Menschen, lediglich als ökonomisches Objekt funktionieren zu müssen. In einer Stadt, die zunehmend dem Markt überlassen wird, die unter rein profitorientierten Akteuren verteilt wird, werden auch die Menschen, die in ihr leben, ausschließlich unter monetären Gesichtspunkten beurteilt: Wer sich die Stadt wegen enormer Mietsteigerungen und Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten kann, wer nicht ins wohl sortierte Umfeld zu passen scheint, also arm ist oder die „falsche Herkunft“ hat, wird an die Ränder der Stadt verdrängt – er oder sie wird unsichtbar gemacht.

Wohnraum besetzen, bewohnen, vergesellschaften!

Nicht nur auf den Straßen der Viertel wird die soziale Spaltung der Stadtbewohner_innen immer deutlicher: Die einen residieren in millionenschweren Villen, die anderen in Bruchbuden, die sie sich vom Mund absparen müssen, und die Menschen, nach denen keiner fragt, in Lagern oder auf der Straße. Wenn Vermieter und Immobilienunternehmen ihre Wohnungen nicht mehr an „ausländisch“ klingende Personen vermieten, wird deutlich, dass auch institutioneller Rassismus den Wohnungsmarkt prägt. Deshalb reicht es nicht, ein paar tausend neue Wohnungen zu bauen. Wir müssen die kapitalistische Organisation des Wohnraums grundlegend in Frage stellen! Für uns heißt das zum Beispiel, Häuser und Wohnungen als Allgemeingut zu begreifen, Wohnraum unter die Kontrolle seiner Nutzer_innen zu stellen und neue gesellschaftliche Regelungen zur Vergabe von Wohnraum jenseits von Markt und Staat zu entwickeln.

ESSO-Häuser: United we stand – divided we fall!

Ein weiteres Beispiel dieser profitorientierten Logik des Wohnungsmarktes sind die ESSO-Häuser auf St. Pauli. Jahrzehntelang wurden die Häuser nicht instand gesetzt, nun verhandelt die Politik hinter verschlossenen Türen über den Abrissantrag der Bayerischen Hausbau. Der Widerstand für den Erhalt und die Sanierung der Häuser plus des Gewerbes und gegen den Bau hochpreisiger Wohnungen und Eigentumswohnungen ist vielfältig und hat bislang erreicht, dass die Mieter_innen das Viertel nicht verlassen müssen. Aber, es geht ums Ganze! Wer entscheidet eigentlich darüber, was mit dem Gelände passiert? Deshalb: Beteiligung und Transparenz jetzt! Die Auseinandersetzung ist noch längst nicht vorbei und zeigt, dass es bei diesem Konflikt um weit mehr als nur um die ESSO-Häuser geht.

Ihre Sicherheit ist nicht die unsere!

Der ökonomische Irrwitz, der sich entlang dieser und anderer Risse durch die Stadt zieht, verlangt nach Sicherheit für ihre Profiteure. Wer nicht freiwillig aus seinem Wohnraum auszieht, wird mit Repressalien überzogen, durch die Justiz individualisiert und zwangsgeräumt. Wer fremd erscheint, wird durch Racial Profiling eingeschüchtert und kriminalisiert, ganze Gefahrengebiete eingerichtet, um Persönlichkeitsrechte zum Schutz dieser Menschen auszuhebeln. Die Abschottung der Grenzen der EU und Deutschlands wendet sich explizit gegen die ‚Überflüssigen‘ und ‚Entrechteten‘, deren Leid durch die Wirtschafts- und Außenpolitik der westlichen Länder erst mit verursacht wurde. Frontex und Eurosur verhindern nicht das Ertrinken von Menschen: Abschottung und Abwehr sind die alleinigen Ziele dieser militärisch angelegten Abwehrmechanismen. Haben die Geflüchteten es doch nach Europa geschafft, werden sie durch die Dublin-Verordnungen auf eine zweite Flucht durch den Kontinent gezwungen.

Beides, Stadt- und Migrationspolitik, folgen derselben ökonomischen Logik. Darum sind wir der Überzeugung, dass sich auch die Kämpfe um die Städte mit dem Kampf um globale Bewegungsfreiheit verbinden müssen. Deshalb protestieren wir am 21. Dezember dafür, dass alle Menschen in dieser Stadt – ob mit oder ohne Pass – selber entscheiden können, wo und wie sie leben möchten.

Die Stadt gehört allen!
Weg mit Dublin II+III, Frontex und Eurosur!
Fluchtwege nach Europa öffnen!
Keine Profite mit der Miete!
Wohnraum vergesellschaften!
Flora und Esso-Häuser bleiben!

Orginalaufruf inkl. Unterzeichner_innen-Liste unter:
http://rechtaufstadt.net/recht-auf-stadt/aufruf-recht-auf-stadt-kennt-keine-grenzen

Wenn ihr den Aufruf als Gruppe unterstützen möchtet, dann meldet euch unter folgender Mailadresse: mietenwahnsinn@rechtaufstadt.net

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#Adventskalender – Türchen 17: Gäste- und Ferienwohnungen im Landesbesitz?

Wenn Wohnraum in Berlin so knapp ist wie vom Senat behauptet, wieso sind dann eigentlich tausende von landeseigenen Wohnungen Ferien- und Gästeapartments? Der Senat will das Wohnungsproblem mit einem Neubau von 6.000 Wohnungen pro Jahr lösen, dabei hätte er schon heute so viele Wohnungen, die er sofort zur Verfügung stellen könnte. Natürlich spricht nichts gegen Ferienapartments als solche, aber sie anzubieten ist sicher keine Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge! Wir fordern daher, dass die in Berlinovo und ARWOBAU gebundenen Ressourcen für die Sicherung der Wohnraumversorgung der Berliner*innen zur Verfügung gestellt werden.

Die auf möblierte Gästeapartments spezialisierte ARWOBAU ist eine Tochtergesellschaft der berlineigenen Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH (Aufsichtsratsvorsitzender: Finanzsenator Ulrich Nußbaum):

7.100 Apartments in 31 Apartmentanlagen in Berlin werden von unserer Tochtergesellschaft ARWOBAU betrieben, die seit 50 Jahren als der Spezialist für das möblierte Wohnen auf Zeit in der Hauptstadt mit höchstem Renommee eingeführt ist.

Diese Information ist auf der Homepage von Berlinovo zu finden:

Und auch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften bieten Gästewohnungen und möblierte Apartments auf Zeit an:

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#Adventskalender – Türchen 16: Kein Platz für Soziales, kein Herz für Wohnungslose?

Wie viele andere, immer wieder bedrohte soziale, kulturelle und sonstige öffentliche Einrichtungen ist die Pankower Notübernachtung für Obdachlose von Straßenfeger/mob e.V. am S-Bahnhof Prenzlauer Allee in Prenzlauer Berg akut bedroht und wird ihre bisherigen Räume zum Jahresende verlieren, ohne dass bisher eine Ersatzlösung in Aussicht ist.

Greifswalder_200_1Gleichzeitig steht in der Greifswalder Straße 200 ein kleines Haus leer, das gut für eine soziale oder kulturelle öffentliche Einrichtungen geeignet wäre. Auch als Anlaufstelle bzw. Hilfeeinrichtung für Obdachlose (oder vielleicht auch andere Menschen in schwierigen Lebenskrisen) wäre es wegen seiner zentralen Lage sehr gut geeignet.

Das Haus gehört zum Grundstück der erst vor kurzem dahinter neu errichteten „Winsgärten“, die für Menschen gebaut wurden, die mehr Glück im Leben hatten und denen es besser geht als vielen anderen. Es ist zu befürchten, dass die Verantwortlichen ihre Rendite aus dem gesamten Winsgärten-Ensemble durch eine Verpachtung des bisher leerstehenden, kleinen Vorderhauses an zahlungskräftige ÄrztInnen oder RechtsanwältInnen noch weiter steigern, obwohl hier eine Chance bestünde, wenigstens eines winzigen Teil des Wohlstands der neuen BewohnerInnen bzw. der Profiteure von Bau und Verkauf des Ensembles dadurch an andere weiter zu geben, dass dieses Haus möglichst kostenfrei einem gemeinnützigen Projekt zur Verfügung gestellt wird – es ist bald Weihnachten! Und selbst wenn es nur eine Übergangslösung wäre, könnte verhindert werden, dass eine Notübernachtung für Obdachlose ab Sylvester – mitten im Winter – selbst auf der Straße landet!

Greifswalder_200_2Dieses leerstehende Haus in der Greifswalder Straße 200 steht stellvertretend für die Vielzahl kleinerer Immobilien, die unauffällig und unbeachtet an vielen Ecken Berlins herumstehen, manche ganz leerstehend, andere nur teilweise genutzt. Wahrscheinlich steht bei fast allen BerlinerInnen in der Nähe so ein kleineres Gebäude leer, das sinnvoll genutzt werden könnte, und sei es wenigstens dafür, dass obdachlose Menschen im Winter nachts nicht draußen erfrieren müssen, weil Nachbarn in den Kiezen dafür sorgen, dass sie dort unterkommen können.

Die politisch Verantwortlichen in den Bezirken und im Senat haben in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass sie sich um solche Probleme nicht kümmern wollen und werden. Denn sonst würden sie die vielen Häuser und Gebäude, die – anders als das Haus in der Greifswalder Straße 200 – in ihrem eigenen, unmittelbaren Zugriff als Landeseigentum in Berlin in großer Zahl leerstehen, solchen bedrohten Projekten wie z.B. dem Straßenfeger/mob e.V. nicht vorenthalten, und Hilfe für Menschen in Not nicht verweigern.

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#Adventskalender – Türchen 15: Krippenspiel der Studis gegen hohe Mieten

Es begab sich aber zu der Zeit, in der Stadt Wowereits, dass ein Gebot
vom Kapital ausging, dass aller Wohnraum nicht besetzt würde.
Zu dieser Zeit suchte jedoch Maria, aus Galiläa, eine Bleibe, die war schwanger.

Mieterbuendnis_Krippenspiel1

Und es waren Wohnheimplätze von der Kirche in derselben Gegend, an der
Ecke, die waren ohne Mieter. Und so fand sie beide, einen Kirchenmann,
dazu das leere Wohnheim an der Ecke liegend:

Mieterbuendnis_Krippenspiel2

Und der Leerstand der Kirche umgab sie. Und so fand sie einen
Kirchenmann, der lobte den Leerstand und sprach:

Mieterbuendnis_Krippenspiel3

Und sie gebar ihr Kind, bei Esel auf der Treppe, denn die Tür blieb
für sie verschlossen. Maria aber behielt die Hausnummer in ihrem Kopf,
und sie breitete das Wort aus, welches zu ihr von diesem Kirchenmanne
gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich sehr…

Mieterbuendnis_Krippenspiel4

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[HH] Initiative Esso Häuser: Spekulation auf Abriss gefährdet Menschenleben

ESSO-Häuser gehören in öffentlich-genossenschaftliche Hände
Quelle: http://www.initiative-esso-haeuser.de/

Kein Abriss

In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind die ESSO-Häuser inkl. der Gewerberäume präventiv durch die Polizei geräumt worden. Grund waren von MieterInnen gemeldete Erschütterungen in einem der Wohngebäude. Die MieterInnen wurden notfallmäßig evakuiert und in einer Turnhalle untergebracht.

Dieser Notstand ist das Resultat einer jahrzenterlangen Vernachlässigung durch die Eigentümer. Die Logik der Investoren und der Politik, die Häuser verfallen zu lassen und auf den Abriss zu spekulieren, gefährdet die BewohnerInnen und Gewerbetreibenden. Die ESSO-Initiative hat schon vor Wochen eine Anzeige wegen Verstößen gegen das Hamburigsche Wohnraumgesetz gestellt. Diese Anzeige wurde vom Bezirksamt als nichtig erklärt.

Dieser Vorfall zeigt, dass es verantwortungslos ist, die Häuser weiterhin im Privateigentum der Bayerischen Hausbau zu belassen.

Wir fordern analog zum Gängeviertel eine öffentlich-genossenschaftliche Lösung.

Esso-Häuser St. Pauli: Es geht um die Stadt – es geht ums Ganze!

Siehe auch:
Magazin Mittendrin: Esso-Häuser – Rückkehr wahrscheinlich unmöglich

Die ESSO Häuser – Der Film

The Good, The Bad And The Ugly – Echohäuser

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#Adventskalender – Türchen 12: Veranstaltungen am 12.12.

12:45 | Lit­ten­stra­ße 12-17 | 2ter Gerichtstermin zu einer Räumungsklage gegen Linie206!
17:30 | Lausitzer Str. 45/46 | Videokundgebung von Café Reiche
18:30 | Cafe Südblock (Kotti) | GSW und Deutsche Wohnen
21:30 | Regenbogenkino | “Das Zögern ist vorbei”
22:00 | Zielona Gora (Grünberger Str. 73) | Hedobar – In Limbo – Refugee Movement

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#Adventskalender – Türchen 10a: Di 10.12., 20:30 Uhr, Betongold-Filmscreening

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Filmscreening „Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam“, 2013 

Verunsicherte Anleger haben Immobilien als lukrative Geldanlage entdeckt. Beton gilt als krisensicher. Die Verlierer des Booms sind die Mieter, die systematisch aus den Innenstädten verdrängt werden. – Die Geschichte einer Entmietung.

Filmscreening und anschließende Diskussion mit der Filmemacherin Katrin Rothe, zu Gast bei Kotti & Co Jugend

mit Heizstrahler und warmem Tee! – weitere Infos: http://www.betongold-der-film.de

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#Adventskalender – Veranstaltung Donnerstag, 12.12.: GSW und Deutsche Wohnen

Veranstaltung zu GSW und Deutsche Wohnen

Die GSW wurde vom Immobilienfonds „Deutsche Wohnen“ aufgekauft. Die Häuser gehören jetzt also der „Deutsche Wohnen“. Was bedeutet das für die Miete?

Donnerstag 12.12.2013 / 18:30Uhr / Cafe Südblock / Admiralstrasse 1 / Kotti

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#Adventskalender – Veranstaltung Montag, 16.12.: Lieder aus den Zeiten der Hausbesetzungen

Lieder aus den Zeiten der Hausbesetzungen

Montag, den 16.12. um 19.00 Uhr im Gecekondu, Admiralstr. 1, KottbusserTor

Detlev K. spielt und erzählt. Und außerdem: Ein kleines Songbook ist in Planung!

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#Adventskalender – Türchen 7b: Flugblattaktion beim Eigentümer der Linie 206

2013_12_07_linie_flyer1Am 07.12.  gab es eine Flugblatt-Aktion bei den Nachbarn von Herrn Lippert, der die Linienstraße 206 entmieten will. Das Flugblatt wird an dieser Stelle dokumentiert.

Liebe Anwohnerinnen und Anwohner,

Sie werden sich sicherlich fragen, warum Sie dieses Flugblatt in Ihren Händen halten. Die Eigentümer eines Hauses in der Linienstraße 206, Bernd-Ullrich Lippert wohnt im Delmer Steig, das ist bei Ihnen in der Nachbarschaft.

Wir, Freund*innen des Hausprojektes Linie206, bitten Sie deshalb um Ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung. Der Hintergrund Seit 1990 gestaltet sich das Leben in diesem Haus gemeinschaftlich, mit dem Wunsch, Alternativen zur Vereinzelung und Konsumorientierung zu schaffen und sie in die Gesellschaft einzubringen.

Obwohl die Hausgemeinschaft seit Jahren versucht, das Haus mit Hilfe einer Stiftung selbst zu kaufen und damit dem Markt zu entziehen, wurde die Linienstraße 206 im August 2010 von Spekulanten an Bernd-Ullrich Lippert und Frank Wadler weiterverkauft.

Zunächst konnten die Bewohner*innen relativ ungestört weiter darin wohnen. Doch gleichzeitig kümmern sich Herr Lippert und Herr Wadler nicht um eklatante Mängel und gefährliche Zustände oder um irgendeine Form der Instandhaltung. Um nur ein Beispiel zu nennen: der Putz der Fassade fällt ungehindert auf die Gehwege und kann Bewohner*innen und Passant*innen verletzen.

Seit einiger Zeit machen die Eigentümer außerdem deutlich, dass sie die Bewohner*innen loswerden wollen und setzen die Mieter*innen unter Druck, ihre Verträge aufzugeben. Einen Mietvertrag versuchen sie gerade auf dem Gerichtsweg für ungültig zu erklären. Am 12.12.2013 wird der zweite Verhandlungstag der Berufungsklage Wadler/Lippert GbR gegen eine Mieterin der Linienstraße 206 stattfinden.

Was heisst das? Es ist die Berufungsverhandlung zur Räumungsklage vor dem Amtsgericht, die im Frühjahr 2013 positiv für die Bewohner*innen der Linienstraße ausging. Das Amtsgericht entschied, dass nach sieben Jahren Mietzahlung eindeutig ein konkludentes, also ein gegenseitig anerkanntes, Mietverhältnis entstanden ist und Wadler und Lippert als Rechtsnachfolger des damaligen Eigentümers damit Vertragspartner sind. Wadler und Lippert sind leider nicht mit diesem Urteil einverstanden und legten Berufung ein. Wir sehen leider, daß die Wadler/Lippert GbR die Linienstraße 206 entmieten und die Bewohner*innen auf die Straße schmeissen wollen.

Das wahre Gesicht der Stadt

Die Bewohner*innen der Linienstraße 206 bekommen damit wie viele andere Mieter*innen in Mitte und ganz Berlin den Druck der von Politik und Wirtschaft erzwungenen Stadtumstrukturierung zu spüren. Auf Postkarten wird das bunte Berlin vermarktet und beworben, verkauft und präsentiert. In der Realität jedoch sollen die bemalten Häuser aus dem Stadtbild verschwinden. Das ist nicht nur bei der Linie206 so.

Wir haben leider schon viele von den Profitinteressen einiger Privateigentümer*innen verursachte Räumungen mit ansehen müssen. Gleichzeitig werden täglich viele Mieter*innen dieser Stadt gezwungen, ihre Wohnungen stillschweigend zu verlassen. Wir finden, dass es an der Zeit ist, sich zusammen zu tun und sich nicht länger Profitinteressen zu beugen. Für uns ist die Linie206 ein wichtiger Raum für Ideen gemeinschaftlichen Wohnens, für Zusammensein und alternative Kultur. Und wir werden uns diesen Raum nicht nehmen lassen!

Wir laden Sie herzlich dazu ein, am Donnerstag den 12.12.2013 in die Littenstraße 12-17 in den Saal 3807 um 12:45Uhr zu kommen und sich ein eigenes Bild von Ihrem Nachbarn zu machen.

Die Freund*innen der Linie206 http://linie206verteidigen.blogsport.de

2013_12_07_linie_flyer2

Es wird verteilt in der Nachbarschaft…

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… auch hier …

2013_12_07_linie_flyer3.jpg

… und mancher schafft es nicht sein Haus sauber zu halten, diese Farbe ist schon ein wenig älter.

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