Monatsarchive: Februar 2014

WDR 5 Redezeit 26.02.2014: Die Mieten steigen. Wer profitiert? (mit Andrej Holm)

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In Deutschland gäbe es demnach 1,8 Millionen freie Unterkünfte. Wie lassen sich solche Zahlen mit Erfahrungswerten vereinbaren? Wer in einer deutschen Großstadt eine Wohnung sucht, kann sich auf einen langen Kampf in endlosen Schlangen Gleichgesinnter einstellen. Für wenig attraktive Unterkünfte werden horrende Summen verlangt. Alte Bausubstanz wird abgerissen, schicke Neubauten sind unbezahlbar. Internationale Finanzinvestoren mischen auf dem Wohnungsmarkt mit. Plötzlich wird nicht mehr modernisiert oder luxussaniert.

Protest ist keine Undankbarkeit

Dr. Andrej Holm, Experte für Wohnungspolitik und Europäische Stadtpolitik an der Humboldt Universität Berlin, hat sich intensiv mit den wirtschaftlichen Grundlagen und den politischen Rahmenbedingungen des „Mietenwahnsinn“ beschäftigt. Er sagt: „Es ist keine Undankbarkeit oder Nörgelneigung und erst recht keine Beliebigkeit, wenn Mieter ihren Protest gegen zu viel oder zu wenig Investitionen auf die Straße tragen. Es ist vielmehr ein Zeichen, dass grundsätzlich etwas im Argen liegt, mit der Art wie wir unser Wohnen organisieren““

Buchtip: „Mietenwahnsinn: Warum Wohnen immer teurer wird und wer davon profitiert“ von Dr. Andrej Holm; Droemer Knaur Verlag

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Belforter Straße: Protestbriefe gegen Mietervertreibung – Unterstützung dringend erwünscht!

Liebe Mitstreiter_innen,

vielleicht habt Ihr schon über die Proteste der Mieter_innen in der Metzer/Belforter Straße gelesen. Dort will der Investor Rainer Bahr 20 Wohnungen einer Wohnanlage abreißen, um an der Stelle sein Luxuswohnprojekt zu verwirklichen. Nicht nur die Häuser – und damit die meist älteren Mieter_innen, die die ehemalige Genossenschaftsanlage teilweise selbst mit aufgebaut haben – auch die Grünfläche soll verschwinden. Mieter_inen werden mit absurden Räumungklagen bedroht, der Bezirk enthält sich, seit der Investor eine Schadensersatzklage angekündigt hat. Kürzlich wurden für den Bau einer Tiefgarage die Bäume der Anlage gefällt. Am gleichen Tag starb bereits die dritte Mieterin seit der Aufhebung der Erhaltungsverordnung im Juni 2013, an diesem Wochenende verstarb ein weiterer Mieter.

Am kommenden Freitag hat die Immobilienfirma econcept die Mieter_innen nun eingeladen, um ihre Bedenken zu zertreuen – ausgerechnet in die Gemeinderäume der Immanuelkirche im Prenzlauer Berg. Empörte Nachbar_innen wenden sich jetzt an die Kirche, um deutlich zu machen, was sie davon halten. Einer der Briefe ist auch bei uns gelandet und wir dachten uns, vielleicht will der eine oder die andere der Gemeinde auch mitteilen, was sie davon halten. Deshalb haben wir einen Brief als Beispiel mit eingefügt.

Wir hoffen auf Eure Unterstützung,

Kiezgruppe Mitte/Prenzlauer Berg

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Liebe Immanuel-Kirch-Gemeinde,

ich bin empört, dass Sie in Ihren Gemeinderäumen ausgerechnet dem Investor Rainer Bahr ein Forum bieten, um die Mieter_innen der Belforter-/Metzer Straße zu verhöhnen, besonders während bei der letzten Baumfällung eine weitere Mieterin gestorben ist.

Vielleicht wissen Sie ja nicht, wen Sie sich dort eingeladen haben. Die Immobilienfirma econcept hat bereits mehreren Mieter_innen aus fadenscheinigen Gründen fristlos gekündigt und schikaniert die Verbleibenden mit immer neuen Räumungsklagen, damit auch sie ihre Wohnungen verlassen. Wollen Sie wirklich Ihre Gemeinderäume für seine freche Propaganda hergeben? Meiner Meinung nach wäre es angemessener, sie würden den Protest der Mieter_innen direkt unterstützen, indem sie beispielsweise ihre Räume für deren Vernetzung zur Verfügung stellen. Denn die neuen Mieten, die sich Herr Bahr vorstellt, können sich die jetzigen Bewohner sowieso nicht leisten.

Ich fände es unerträglich, wenn ausgerechnet Sie einen skrupellosen Spekulanten unterstützen, der Rentner_innen aus ihren Wohnungen vertreibt, und ihm einen Raum für seine Werbeveranstaltung bieten. Bitte lassen Sie das nicht zu.

Mit freundlichen Grüßen

Weitere Informationen:

http://www.youtube.com/watch?v=BumoJ6aYP0c
http://www.prenzlberger-stimme.de/?p=63408
http://www.bmgev.de/mieterecho/archiv/2013/me-single/article/zweifelhafte-kuendigungen.html

Adressen Immanuelkirche:

Gemeindebüro: info(at)immanuelgemeinde.de
Pfarrerin: Friederike Winter: pfarrerin.winter(at)immanuelgemeinde.de

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BAIZ: Menschenkette hilft beim Umzug

RBB Abendschau 23.02.2014: Menschenkette hilft beim Umzug

Die Szenekneipe BAIZ muss umziehen. Eine Investorengruppe hat das Haus an der Ecke Tor-/ Christinenstraße gekauft. Der Mietvertrag für das BAIZ ist nach zehn Jahren ausgelaufen. Nun wurde das Inventar in die neuen Räumlichkeiten in der Schönhauser Allee gebracht – per Hand.

Rund 500 Menschen helfen dabei die Möbel an den neuen Standort zu schaffen – einen Kilometer vom alten Laden entfernt. Stuhl für Stuhl wandert die Umzugsmenschenkette entlang. Über zehn Jahre hat es das BAIZ in der Torstraße gegeben. Die neuen Eigentümer aber wollen keine linksalternative Szenekneipe.

Die Strassenecke ist Sinnbild für den Wandel der Torstraße. Etliche Häuser sind bereits entmietet und warten auf Umwandlung in teure Eigentumswohnungen. Die Menschenkette war auch ein Protest gegen diese Entwicklung.

Pressespiegel

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#AlleFürKalle – Zwangsräumung in Köln erfolgreich blockiert! Tweets und Fotos vom Morgen

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Baum-Kahlschlag vor Abriss // Belforter Straße

Zerstörung einer Wohnanlage in Berlin Prenzlauer Berg.

Ein Investor will einen Teil eines Wohngebietes mit preisgünstigen Wohnungen abreißen und fällt 50 Bäume, um das Grundstück für Luxus-Eigentumswohnungen zu verwerten. Vor allem die älteren Mieter leiden unter dem Verlust ihres Wohnumfeldes, welches sie selbst aufgebaut haben. Gentrifizierung in Berlin. Momentaufnahme der Baumfällungen am 05.02.2014

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Deutschlandradio Kultur: “Sozialverträgliche Mietpolitk ist möglich – Wohnen als öffentliche Aufgabe” – Beitrag von Andrej Holm

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Die Wohnungsnot in Deutschland wächst: Was es braucht, ist keine Mietpreisbremse, sondern eine Verwertungsbremse, meint der Sozialwissenschaftler Andrej Holm. Wer es mit der sozialen Stadt ernst meint, sollte Wohnen als soziale Infrastruktur ansehen.

Weiter bei deutschlandradiokultur.de

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Video: Animation zu MediaSpree (Uniprojekt an der BTK)

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So 16.2. 15 Uhr Regenbogenfabrik: Veranstaltung zum Thema Widerstand gegen Verdrängung & Zwangsräumung

Ihr sucht Informationen zum Thema Widerstand gegen Verdrängung und Zwangsräumung?
Ihr wollt euch mit aktiven Gruppen vernetzen?
Ihr wollt bei ganz konkreten Aktionen mitmachen?

Dann kommt am Sonntag, dem 16. Februar 2014 ab 15 Uhr, ins Kino der Regenbogenfabrik in die Lausitzer Straße 22 in Kreuzberg.

stop_zwangsraeumungen_3_200pxEs werden Initiativen vorgestellt, Filme zum Thema gezeigt und Aktionen geplant. Denn Verdrängung und Zwangsräumung ist nach wie vor Thema in dieser Stadt und in diesem Kiez. Vor einem Jahr, am 14.02.13, wurde gegen den Widerstand von ca. 1.000 NachbarInnen und UnterstützerInnen die Familie Gülbol aus der Lausitzer Straße 8 geräumt. Und ganz akut droht zwei Mietparteien aus der Reichenberger Str. 73 und einer Rentnerin aus der Manteuffelstraße 89 die Zwangsräumung.

Seien wir solidarisch und leisten wir Widerstand! Denn die Erfahrung zeigt: mit politischem Druck können auch Mieten gesenkt und Zwangsräumungen verhindert werden.

Kommt, informiert und vernetzt euch mit uns bei Kaffee und Kuchen gegen Verdrängung und Zwangsräumung!

Regenbogenfabrik, Café Reiche, Kotti & Co, Bündnis Zwangsräumung verhindern!

Flyer (PDF)

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Für euch ist es Urlaub – für uns ist es Ausbeutung! Kundgebung Sa 15.2. 15 Uhr vor Amadeus Hostel

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Presse:

Für euch ist es Urlaub – für uns ist es Ausbeutung!

Steht in großen Buchstaben auf dem Transparent der ehemalige Angestellten des Amadeus Hostels, das sie für eine Kundgebung am Samstag um 15 Uhr vor der Brunnenstraße 70 in Mitte vorbereiten.

Berlin kennt viele Großereignisse, wie die Modemesse Bread & Butter, die Berlinale oder die große Sylvesterparty am Brandenburger Tor. Millionen von Touristen verbringen jährlich ihren Urlaub in Berlin. Hinter den Kulissen putzen, kochen und reinigen täglich unzählige Menschen, um dieses Touristenkarussell aufrecht zu erhalten. Ihre Arbeit findet oft unter miesen Bedingungen statt und zu Löhnen, von denen nicht mal eine Wohnung bezahlt werden kann. Dazu gehören auch die Angestellten des Amadeus Hostels in der Brunnenstraße 70 und ihre Geschichten.

“Ich arbeitete 39 Stunden in der Woche und am Monatsende erhielt ich 100€, umgerechnet waren das ca. 65Cent pro Stunde”, so ein ehemaliger Angestellter. Andere erzählen, dass Strafzahlungen vom Hostelbetreiber nach ihrer Kündigung eingefordert wurden. “Eine Kollegin erbat 2 Tage Urlaub über die Weihnachtsfeiertage,daraufhin wurde sie fristlos gekündigt und musste eine Vertragsstrafe von 1000€ zahlen.”

Die jungen Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern gelangen über Internetanzeigen bei Arbeitgebern wie dem Amadeus Hostel. Ein freundlich klingendes Schild am Eingang offeriert: “Kostenlose Unterkunft und Verpflegung für ein paar Stunden Arbeit.”In der Praxis folgen ungesicherte Arbeitsverhältnisse und schlechte Bezahlung. “Bei Amadeus erhielten wir nur Arbeitsverträge, wenn wir permanent nachfragten und drängten. Betrogen wurden wir bei Vertragsabschluss alle.” Nach Aussagen der Gewerkschaften und eines Arbeitsanwaltes wird kein Arbeitsgericht diese Verträge akzeptieren.

Neben den prekären Arbeitsbedingungen wird auch der rassistische Hostel Alltag auf der Kundgebung im Fokus stehen. Ein hinter der Rezeption verstecktes Schild weist die Angestellten darauf hin, dass Menschen aus Rumänien, Bulgarien und Israel nicht aufgenommen werden dürfen. Dagegen leben in dem Hostel unter hygienisch schlechten Bedingungen Menschen aus Polen und Russland, die von ihren Firmen hier untergebracht werden. “Ich wurde regelmäßig beauftragt Schimmel in den Zimmern zu überpinseln. Viele Betten waren verdreckt und von Insekten befallen. Aufgrund unbezahlter Rechnungen waren viele Schädlingsbekämpfungsfirmen nicht mehr bereit für das Hostel zu arbeiten.”

Berliner Jobcenter scheinen dagegen wenig Probleme mit den Zuständen zu haben. Einige der Zimmerwerden bezahlt, um von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen unterzubringen.Wer sich gegen diese Zustände und die Ausbeutung wehrt, verliert umgehend den Job. “Wir alle haben uns daher zusammengetan und rufen zur Kundgebung am Samstag auf”, so eine ehemalige Angestellte.

“Für euch ist es Urlaub – für uns ist es Ausbeutung!”
Kundgebung der Initiative gegen die Ausbeutung bei Amadeus Hostel und der Erwerbsloseninitiative Berlin (BASTA!)
15 Uhr | Brunnenstraße 70 | U8 Voltastraße

Flyer (deutsch)
Flyer (englisch)

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Do 13.02. | 10 Uhr | Rotes Rathaus: Refugee Schul- und Unistreik Berlin

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Wir sind ein Bündnis von SchülerInnen, Studierenden, Auszubildenden und jungen ArbeiterInnen in Berlin, das für die Rechte der Geflüchteten kämpft.

Seit mehr als einem Jahr gibt es zahlreiche Proteste von Geflüchteten, die gegen die rassistischen Gesetze in Deutschland kämpfen wollen. Nachdem sie hunderte Kilometer lebensgefährlicher Flucht auf sich genommen hatten, da sie der Verfolgung oder dem Hunger entkommen wollten, werden sie hier unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt und ihrer demokratischen Rechte beraubt. Unsere Initiative in Berlin ist die Fortsetzung einer großen Solidaritätsbewegung. Sie wurde durch mehrere Räumungsversuche und -drohungen des Protestcamps am Oranienplatz durch den Berliner Senat und die Bezirksverwaltung angestoßen. Wir solidarisieren uns mit den Geflüchteten in Berlin, den Lampedusa-Geflüchteten in Hamburg und allen anderen.

  • Weg mit Polizeigewalt und teuren Räumungsversuchen! Her mit kostenlosen Sanitäranlagen, medizinischer Versorgung und Verpflegung am Oranienplatz.
  • Weg mit Lagern, Residenzpflicht und dem aktuellen Asylrecht. Bewegungsfreiheit ist das Recht aller!
  • Volle Bürger- und Arbeitsrechte für Flüchtlinge und MigrantInnen.
  • Gegen die rassistische Abschottungspolitik der EU – Nie wieder Lampedusa!
  • Kostenlosen Deutschunterricht als Fremdsprache vor Ort und das Recht, in der Muttersprache unterrichtet zu werden. Schluss mit rassistischen Inhalten in Bildungseinrichtungen und Lehrmaterialien.

Aufruf: Für einen Refugee Schul- und Unistreik am 13. Februar in Berlin

Brief an die LehrerInnen

Flyer und weiteres Mobi-Material

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