Monatsarchive: Mai 2013

Doku: Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam

copyrightUpdate: Der gebührenfinanzierte RBB („rbb media GmbH“) war sich leider nicht zu schade, das Video nach 10 Monaten und Tausenden Views auf YouTube löschen zu lassen, nur weil die Doku demnächst nochmal im TV gezeigt wird. Glücklicherweise ist der Film aber noch auf div. anderen Videoplattformen zu finden:

Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam

Das Haus in Berlin-Mitte, in dem Regisseurin Katrin Rothe lebt, bekommt wechselt eines Tages den Besitzer. Dieser Investor erscheint zunehmend als übermächtiger Feind, dem die Mieter hilflos gegenüber stehen – trotz ihrer Mietverträge. Eine Dokumentation über den europäischen Immobilienboom, Angst und die Unsicherheit der Betroffenen.

Vor sechs Jahren wurde die globale Finanzkrise durch amerikanische Immobilienkrediten ausgelöst. Jetzt droht die nächste Immobilienblase: In Europa investieren Anleger nicht mehr in Aktienfonds, sondern in sogenanntes Beton-Gold. Vor allem in den Großstädten ist die Nachfrage riesig, die Quadratmeterpreise für Wohnraum explodieren. Wenn ein Haus in die Hände eines Investors fällt, heißt das für die Mieter Angst und Unsicherheit. Im Briefkasten landen Abmahnungen, Kündigungen, Räumungsklagen. Nur ohne die Altmieter lassen sich aus den Wohnungen lukrative Anlageobjekte machen. Zwar schützt das deutsche Recht die Mieter, aber das wird in der Realität immer weiter ausgehöhlt. Auch das Haus in Berlin-Mitte, in dem die Regisseurin Katrin Rothe lebt, bekommt eines Tages einen neuen Besitzer. Es ist ein Investor, spezialisiert auf „einzigartige Wohnungsbauten in Toplagen“ und „Wohnhäuser mit Entwicklungspotenzial“. Bei ihren Recherchen stößt sie auf Firmen, die mit dubiosen Mitteln arbeiten. Es ist eine neue Welt, mit der sie da konfrontiert wird. Der Investor erscheint zunehmend als übermächtiger Feind, dem die einzelnen Mieter hilflos gegenüber stehen – trotz gültiger Mietverträge. Der Dokumentarfilm erzählt emotional und berührend die Geschichte einer Hausgemeinschaft, die plötzlich in den Strudel des Immobilienhypes gerät. Mit ihrer Kamera hält die Ich-Erzählerin den monatelangen Kampf der Mieter gegen Einschüchterungen und Schikanen fest. Was sie nicht filmen darf, zeichnet sie. Bei den Besichtigungsterminen unterscheiden sich die Kaufinteressenten kaum von den bisherigen Mietern. Auch sie gehören zur Mittelschicht, auch sie sind Getriebene der Finanzkrise, auch sie versuchen nur, ihr Geld existenzsichernd anzulegen. Für Solidarität mit den Mietern bleibt da kein Platz. Die Filmemacherin thematisiert den schleichenden städtischen Umbau der Eigentumsverhältnisse und zeigt dabei auch die innere Zerrissenheit der Betroffenen, denen – wenn sie nur schnellstmöglich ausziehen – immer höhere Abfindungen angeboten werden. Doch was tun mit all dem Geld? Eine Wohnung anzahlen, Schulden machen? Selbst in Beton-Gold investieren?

Siehe auch Filmtipp beim Gentrification Blog

Links:

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Jetzt oder gar nicht! #KvU verteidigen!

Solierklärung der Brunnenstraße 6/7:
Jetzt oder gar nicht! KvU verteidigen!

Seit dem 1. Januar diesen Jahres hat sich die Situation für die Nutzer_innen der Kirche von Unten (KvU) dramatisch zugespitzt. Die KvU ist ein Projekt mit langer Geschichte in der undogmatischen linken Opposition in der DDR, und ist seit Anfang der 90er Jahre eines der wichtigen subkulturellen und politischen Projekte im Prenzlauer Berg. In dem Gebäude in der Kremmener Straße 9-11 plant ein Investor aus Wien Luxuswohnungen, obwohl es davon in Berlin, besonders in Mitte schon mehr als genug gibt. Da bisher alle Vermittlungsversuche mit dem Eigentümer gescheitert sind und sich die Politik hinaus nicht weiter engagiert, ist jetzt Solidarität gefordert!

Anfang des Jahres hat sich die KvU geweigert, ihre Schlüssel zu übergeben und muss sich seitdem mit einer Räumungsklage herumschlagen. Jetzt hat ein zweiter Verein, der ebenfalls schon lange in den Räumen aktiv ist, gemeutert und den Laden übernommen. Die Eigentümer konnten das Haus nicht betreten, denn die Schlüssel passten nicht mehr. Um eine Räumung der KvU zu verhindern und doch noch ein geeignetes Ersatzobjekt zu finden braucht es politischen Druck!

Zudem: Die KvU ist nicht allein. Auch das Hausprojekt in der Linienstraße 206 und die Kulturkneipe BAIZ sind aktuell bedroht. Damit würden in Berlin-Mitte drei weitere Projekte verdrängt, die für uns das Wohnen in diesem Kiez überhaupt noch lebenswert machen. Wir haben schon lange genug von Luxussanierungen und Upper Class Shopping!

Deshalb fordern wir alle in dieser Stadt auf: Seid solidarisch! Unterstützt diese Erklärung oder schreibt eigene! Macht Aktionen! Kommt zu den Unterstützer_innentreffen! Jetzt!

Finger weg von der KvU! Luxussanierung ist kein Spaß! Macht kaputt, was euch kaputt macht!

Bewohner_innen des Hausprojektes Brunnenstraße 6/7

Weitere Infos unter:
http://kvu.blogsport.de/
http://www.kvu-berlin.de

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Fr 31.5. 19.30 Uhr: Veranstaltung „Zwangsräumung ist Verdrängung“

kiezwehrtsich

Die Stadtteilinitiative WEM GEHÖRT KREUZBERG lädt im Rahmen ihrer Film- und Veranstaltungsreihe am Freitag, den 31.05.2013, 19.30 Uhr im Wasserturm Kreuzberg Kopischstraße/Ecke Fidicinstraße, U6 Platz der Luftbrücke ein zu:

Zwangsräumung ist Verdrängung – eine Veranstaltung mit der Theatergruppe „Die Sultaninen“ und dem „Bündnis Zwangsräumung verhindern“.

„Die Sultaninen“ beschäftigen sich mit den Problemen der Gentrifizierung in Berlin. Bei der Umsetzung ihres neuen Theaterstückes benutzen sie diesmal das Konzept der „Forumtheater-Methode“, da diese sich für Gesellschaftskritik besonders gut eignet und die Zuschauer für die gesamtgesellschaftliche Problematik der Gentrifizierung sensibilisiert.

5600 im Jahr, 20 Mal am Tag, lautlos, unspektakulär, anonym, aber dennoch gewalttätig – das extremste Gesicht der gegenwärtigen Verdrängungspolitik – die Zwangsräumung. Immer mehr Betroffene gehen an die Öffentlichkeit, machen auf diesen unmenschlichen Verdrängungsprozess aufmerksam und versuchen diesen mit solidarischer Unterstützung zu verhindern.

Zwei Menschen aus dem „Bündnis Zwangsräumung verhindern“ werden auf der Veranstaltung von den gegenwärtigen Entwicklungen gegen Zwangsräumungen berichten.

Anschließend wollen wir gemeinsam diskutieren, wie wir in unseren Kiezen solidarische Handlungsperspektiven gemeinsam entwickeln können, damit nicht nur dieser Verdrängungsprozess gestoppt wird.

Wir, die Stadtteilinitiative WEM GEHÖRT KREUZBERG, sind ein Zusammenschluss von Menschen aus dem Chamisso-, Graefe- und Großbeerenkiez und kämpfen für eine Stadt von unten. Wir unterstützen Hausversammlungen und Hausbesetzungen, beteiligen uns in Bündnissen an Demonstrationen und Blockaden, führen in den Kiezen Veranstaltungen durch, zeigen Filme zum Thema, dichten und singen Liedgut. Wir treffen uns jeden zweiten und letzten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr an wechselnden Orten im Kiez.

www.wemgehoertkreuzberg.de
www.graefe-kiez-online.de

Flyer als PDF

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Vor 25 Jahren: 26. Mai 1988 – Besetzung des Kubat-Dreiecks

Am 26. Mai 1988 wurde im Anschluß an die Demonstration zum Jahrestag des Volkszählungsboykott das Lenné-Dreieck am Potsdamer Platz von ca. einem Dutzend AktivistInnen besetzt. Das Lenné-Dreieck war ein auf Westberliner Seite gelegenes Brachgelände, welches bis zum 1. Juli, dem Datum eines Gebietstauschs, zu Ostberlin gehörte. Es wurde von den BesetzerInnen in Norbert Kubat Dreieck umbenannt. Norbert Kubat war am Morgen des 2. Mai 1987 festgenommen worden. Ihm wurde Landfriedensbruch im Rahmen der Unruhen am Ersten Mai 1987 vorgeworfen. Am 26. Mai nahm sich Norbert Kubat in der Untersuchungshaft das Leben. Eine Haftverschonung war abgelehnt worden. Vom 26. Mai bis 1. Juli dem Tag lebten ca 200 unterschiedliche Menschen in Zelten und Hütten auf dem Gelände. Es kam zu mehreren militanten Auseinandersetzungen mit der Berliner Polizei, die das Gelände nach den ersten Tagen eingezäunt hatten. Im Kontext der Räumung am Tag der Gebietsübergabe am 1.Juli 1988 flüchteten 182 Personen über die Mauer in den Osten. Sie konnten von der Mauerkrone auf von den DDR Grenztruppen bereitgestellten LKWs steigen und wurden in eine Betriebskantine in Ost-Berlin gebracht, wo ihnen ein Frühstück serviert wurde. Anschließend verließen sie in kleineren Gruppen die DDR über reguläre Grenzübergänge.

Aus Anlaß des 25. Jahrestags wird am Samstag den 25.5.um 18 Uhr in der Schankwirtschaft Laidak am Boddinplatz in Neukölln der Dokumentarfilm „Kubat-Dreieck“ über die Besetzung und Räumung gezeigt.

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Wir-bleiben-alle-Broschüre mit Schwerpunktthema Mietspiegel

wba_broschuere_2013

PDF (2 MB)

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Report Mainz: Luxuswohnungen statt Pflegeheime – Werden alte Menschen aus den Innenstädten vertrieben?

Text zur Sendung:
„In Bonn soll das St. Paulus Pflegeheim geschlossen und das Grundstück verkauft werden. Es liegt in sehr attraktiver Lage. Gegen den Verkauf wehrt sich eine Bürgerinitiative. Deren Teilnehmer fürchten, dass ihre pflegebedürftigen Angehörigen in andere Heime in unattraktiver Lage abgeschoben werden sollen. Viele Familien wohnen in der Nähe des Heims und es kommt zu regelmäßigen Treffen mit den alten Menschen.

Träger des Heims ist die katholische Alexianer GmbH, die einen Weiterbetrieb wirtschaftlich für nicht möglich hält. Die Bürgerinitiative befürchtet jetzt, dass Luxuswohnungen anstelle des Pflegeheims entstehen und ihre Angehörigen um des Profits Willen vertrieben werden sollen.“

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Mi 22.5.: Mitmachtreffen gegen #Zwangsräumungen

Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ lädt ein zum Mitmachtreffen,
am Mittwoch, 22. Mai, 19 Uhr im Familiengarten Kreuzberg

Jeden Werktag gibt es in Berlin ca. 22 Zwangsräumungen. Meistens ist es eine Gewalttat, die den Betroffenen an die Existenz geht. Zwangsräumung ist die gewalttätigste Form von Verdrängung, um Profite zu steigern.

Wir vom Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ versuchen, dem etwas entgegenzusetzen. Wir solidarisieren uns mit von Zwangsräumung bedrohten Menschen. Neben den Blockaden machen wir Sit- und Go-?Ins bei Wohnungsbaugesellschaften und Eigentümer_innen, Pressearbeit, kleinere und größere, kreative und klassische Aktionen, Kundgebungen, schreiben offene Briefe und stellen Anträge bei Ämtern und Gerichten, demonstrieren etc.
Tatsächlich konnten wir schon einige Zwangsräumungen verhindern und haben große Öffentlichkeit für das Thema erzeugt. In Folge der breiten Unterstützung und Popularität der großen Blockade der Lausitzer Straße 8 am 14. Februar 2013, kommen immer mehr von Zwangsräumung bedrohte Menschen auf uns zu.

Wir sind dabei, größere und von politischen Parteien unabhängige Strukturen aufzubauen, um den Widerstand auszuweiten. Es gibt also noch einiges an Basisarbeit zu tun und vielfältige Möglichkeiten, von Zwangsräumung bedrohte Menschen zu unterstützen.

Dafür brauchen wir euch !

Wir möchten euch zu einem Treffen einladen, an dem wir unsere Ideen austauschen, und danach vielleicht zusammenarbeiten.

Seid ihr interessiert, kommt am Mittwoch, 22. Mai, um 19 Uhr in den Familiengarten in Kreuzberg (Oranienstraße 34, Hinterhof).

Schreibt an zwangsraeumungverhindern(ät)riseup.net, falls ihr an dem Termin nicht könnt, aber gerne zu einem Folgetreffen eingeladen werden möchtet.

Bündnis „Zwangsräumung verhindern“

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Sa 25.5.: #Linie206 – Geburtstag und Straßenfest

Linie206Strassenfest

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Sa 18.Mai 14 Uhr: 18. Kotti-Lärmdemo

Die Miete ist zu hoch – Kira çok yük­sek!

Gegen stei­gen­de Mie­ten, Ver­drän­gung, sin­ken­de Löhne, Zwangs­räu­mung, Ras­sis­mus und ver­fehl­te Woh­nungs­po­li­tik. Und ein Recht auf Stadt für alle!

18-5-13_demo

An­ge­spro­chen sind alle, die nicht mehr wis­sen wie sie ihre Miete be­zah­len sol­len, alle, deren Nach­bar_in­nen schon weg­zie­hen muss­ten bzw. zwangs­ge­räumt wor­den sind, alle, die keine neue Woh­nung fin­den, alle, deren Be­triebs­kos­ten zu hoch sind, alle, die von Mo­der­ni­sie­rung oder Ab­riss be­droht sind, alle, die von den Job­cen­tern auf­ge­for­dert sind, die “Kos­ten der Un­ter­kunft” zu sen­ken, alle, die wis­sen, dass man in man­chen Tei­len Ber­lins wie­der Jahr­zehn­te braucht um die Deut­schen zu in­te­grie­ren, alle, deren Ren­ten zu klein sind, alle, die schon immer hier leben, alle, die hier ihre Hei­mat ge­fun­den haben und die Ber­lin (Kreuz­berg) zu dem ge­macht haben. Ihr Alle. Und eure Fa­mi­li­en und Freun­de_in­nen.

Sa 18. Mai 14 Uhr ab Kott­bus­ser Tor
Es ist eine Lärm­de­mo. Bringt Koch­töp­fe und Tril­ler­pfei­fen mit!

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Online-Petition zum Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit in Berlin

ausreichende-finanzierung-der-kinder-und-jugendarbeit-in-berlin_1355140642

An dieser Stelle ein Hinweis auf die Online-Petition zur „Ausreichenden Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit“ in Berlin. Die Berliner Initiative Jugendarbeit sammelt Unterschriften um die EntscheiderInnen in Berlin nochmal mit Nachdruck auf die Einhaltung der von ihnen selbst gemachten Gesetze hinzuweisen, denn

„per Gesetz muss das Land Berlin 10% seines Jugendhaushaltes für die Finanzierung folgender Angebote  bereitstellen. In den vergangenen achtzehn Jahren wurden in den Berliner Bezirken aber nur 4 – 6 % dafür aufgewendet. – Die Angebote die zu finanzieren sind: Abenteuerspielplätze, Kinderbauernhöfe, Schülerclubs, Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Mobile Jugendarbeit/Straßensozialarbeit Jugendkultureinrichtunge,  Mädchen- und Jungenprojekte u.v.m.“

 

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